Domina

 

Seine stahlblauen Augen glitzern vor Erregung und taxieren Britta von oben bis unten. Der Mann trägt einen maßgeschneiderten, perfekt sitzenden, nachtblauen Zweireiher. Das Jackett ist aufgeknöpft, im Schritt der Hose zeichnet sich eine gigantische Erektion ab. Noch immer ruht sein Blick auf Britta. "Herrin, Ihr habt mir nicht zu viel versprochen!" In seiner Stimme schwingt krampfhaft unterdrückte Lust. Seine Wangen leuchten rot. Weiß zeichnen sich breite Fingerspuren darauf ab. Elenas Silhouette taucht hinter ihm auf. "Du gehorchst mir noch immer nicht, Ferdinand! Du bist geil wie noch nie, ich spüre es!"

 

Ein sirrendes Geräusch zerteilt die Luft und etwas Langes, Dunkles trifft den Mann im Rücken. Sein Oberkörper zuckt leicht nach vorn, ein gutturaler Laut löst sich von seinen Lippen. Britta scheint es, als würde sich die Schwellung in seiner Anzughose noch vergrößern. Sie fühlt, wie sie den Mann mit offenem Mund anstarrt. Wieder das sirrende Geräusch, erneutes Zucken. "Geh hinein, Ferdinand! Klara wartet schon auf Dich!" Klara? Natürlich, Elena hat sich einen anderen Namen für sie ausgedacht. Aber wozu? Der Mann sieht mich doch und kann mich jederzeit wieder erkennen. Den Teufel wird er tun! Ihr wird schlagartig bewußt, welches grenzenlose Vertrauen ihr Elena entgegen bringt. Sie wird Elena nicht enttäuschen. Niemals!

 

"Klara, das ist Ferdinand, der ungezogene Bursche. Was meinst Du, hat er so etwas Feines wie Dich überhaupt verdient?" Ein seltsames Gefühl durchflutet Britta. Dieser Mann, der im normalen Leben so viel Macht über Menschen hat und mit einem einzigen Wort das Schicksal von Tausenden bestimmen kann, wirft ihr, einer zweiundzwanzigjährigen, unbedeutenden Psychologiestudentin flehende Blicke zu. Jetzt habe ich die Macht über ihn! Britta fühlt die Feuchtigkeit in ihrem Schritt. Ihre Augen starren kalt auf seine Erektion. Sie erkennt ihre eigene Stimme kaum wieder. Tief, scharf, bestimmend. "Schau nur, Elena, wie geil er ist! Obwohl Du es ihm verboten hast. Nein, er verdient mich nicht!" Elena wirft ihr einen anerkennenden Blick zu. Ja, sie hat es richtig gemacht!

 


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